Leitfäden und Wissenschaft
Erste Hilfe bei Sportunfällen
Infobroschüre "Erste Hilfe bei Sportunfällen"
Mit dem Frühlingsbeginn gewinnt der Sport im Freien wieder mehr an Bedeutung. Mit der Broschüre „Erste Hilfe bei Sportunfällen“ erhalten Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Trainerinnen und Trainer eine wertvolle Hilfestellung, auf Sportunfälle und Notfallsituationen in der Vereinsarbeit vorbereitet zu sein und kompetent handeln zu können. Innerhalb und außerhalb der Sporthalle. Die Handreichung gibt einen kurzen Überblick über die richtigen Maßnahmen. Die Bandbreite der Themen reicht von Verstauchungen und Verrenkungen über Knochenbrüche und Wunden bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand.
Die Broschüre kann keine Schulung in „Erster Hilfe“ ersetzen. Im Gegenteil: Sie möchte vielmehr zur Nutzung der vielfachen Schulungsangebote für Laienhelfer anregen.
Die DIN A5-Broschüre wurde vom Landessportbund NRW gemeinsam mit dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und den Sportärztebünden entwickelt. Sie kann in angemessener Anzahl kostenlos beim ServiceCenter des Landessportbundes NRW bestellt werden, Telefon: 0203 7381-777 und steht HIER als Download zur Verfügung.
Leitfaden "Das Fitness-Studio im Sportverein"
Zunehmend mehr Vereine entscheiden sich für die Einrichtung eines vereinseigenen Fitness-Studios. Diese Entwicklung unterstützt der DOSB mit dem Leitfaden „Das Fitness-Studio im Sportverein“, der Anfang 2012 erschienen ist. Ein Fitness-Studio kann ein wichtiges Angebotssegment im gesundheitsorientierten Sport eines Vereins bilden.
Für die Einrichtung eines eigenen Vereinsfitnessstudios sollten Sportvereine Konzeption, Finanzierung und Inbetriebnahme deshalb sorgfältig planen. Mit dem Leitfaden erhalten sie wichtige Hinweise und Hilfestellungen.
Der Leitfaden informiert zudem über das seit 2008 erfolgreich umgesetzte Qualitätssiegel SPORT PRO FITNESS. Mit dem Qualitätssiegel zertifiziert der DOSB vereinseigene Fitness-Studios, die sich durch hohe Qualität, zeitliche Flexibilität und zielgruppenspezifische Angebote auszeichnen. Damit verschafft der organisierte Sport den Vereinen eine bundesweite Basis, sich auf dem großen Markt der Fitnessanbieter qualitativ zu behaupten. Die Broschüre gibt es HIER zum Download.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Herz-Kreislauferkrankungen häufigste Todesursache
Krankheiten des Kreislaufsystems waren mit einem Anteil von 37,1 Prozent oder 70.111 Verstorbenen auch im vergangenen Jahr die mit Abstand häufigste Todesursache in Nordrhein-Westfalen. 41 Prozent der Frauen und knapp 33 Prozent der Männer starben 2011 an dieser Todesursache, wie das Statistische Landesamt NRW mitteilte.
Zweithäufigste Todesursache waren bösartige Neubildungen mit einem Anteil von 27,3 Prozent (51.569 Verstorbene). Dabei waren Krebserkrankungen der Verdauungsorgane für fast jeden dritten Todesfall ursächlich, gefolgt von Neubildungen bei den Atmungsorganen (23,3 Prozent) und Krebserkrankungen der Genitalorgane (10,9 Prozent).
Platz drei der Todesursachenstatistik nahmen Krankheiten der Atmungsorgane (ohne Krebserkrankungen) ein mit einem Anteil von 8,5 Prozent oder 16.102 Verstorbenen. Insgesamt verstarben in NRW im vergangenen Jahr 188.944 Bürgerinnen und Bürger (-1,7 Prozent).
(Quelle: Rheinisches Ärzteblatt 9/2012)
Sport und Immunsystem – internationale WissenschaftlerInnen nehmen Stellung
Die ISEI (International Society of Exercise and Immunology) ist eine weltweite Gesellschaft von ca. 500 Wissenschaftlern, die sich mit den immunologischen Auswirkungen von Sport beschäftigt. Sie wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) unterstützt. In ihrem Magazin hat sie jetzt Positionspapiere veröffentlicht, die sich mit den Einflüssen von Sport auf das Immunsystem beschäftigt.
Aufgegriffen wird die viel diskutierte Beziehung zwischen erschöpfender Ausdauerbelastung und Infekten der oberen Atemwege. Hier ist man sich einig, dass hohe körperliche Belastung die Empfänglichkeit für Infekte erhöht. Auch wird festgestellt, dass Sport die Zahl und die Funktion der Zellen des Immunsystems beeinflusst. Eine Vielzahl an Studien spricht dafür, dass insbesondere moderater Sport das Immunsystem stärkt.
Demgegenüber können massive Belastungen zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Immunsystems bis zu einer Woche führen. Hier fehlen jedoch noch einheitliche Studienergebnisse.
Aus Längsschnittstudien wird deutlich, dass eine Mindestregenerationszeit von 24 Stunden wichtig ist, um langfristig eine chronische Schwächung des Immunsystems zu vermeiden. Darüber hinaus besteht Einigkeit, dass regelmäßige körperliche und sportliche Aktivität gegen einige Krebsformen sowie chronische Entzündungen im Vorfeld von Insulinresistenz oder Arteriosklerose schützt.
Konsens herrscht zu folgenden Empfehlungen für ein Trainingsmanagement, das ein Infektionsrisiko gering hält:
- moderater Umfang und moderate Belastung mit allmählicher und strukturierter Steigerung zu Beginn eines regelmäßigen Trainings
- Gestaltung eines abwechslungsreichen Bewegungs- und Sportprogramms
- keine übermäßig schweren Trainingsbelastungen
- Ausprobieren verschiedener Sportarten zur Verhinderung von Übertraining
- Phasen ausreichender Ruhe und Erholung nach dem Sport
- angemessene Aufnahme von Kohlenhydraten, Eiweiß und Spurenelementen
- ausreichender und guter Schlaf sowie
- Vermeidung von chronischem Stress
Extreme Umgebungsbedingungen wie Hitze, Kälte oder Höhe scheinen keine besonderen Auswirkungen auf die Immunfunktion im Vergleich zu neutralen Bedingungen zu haben.
Nach Infekt zu früh wieder zum Sport: Gefährlich für das Herz
Der Herbst hat begonnen, Erkältungen häufen sich wieder. Wer Sport treibt, sollte jetzt besonders auf seine Gesundheit achten. Die Deutsche Herzstiftung warnt vor Herzmuskelentzündung als Folge von Infekten. Selbst bei vermeintlich banalen Erkrankungen wie z.B. Grippe oder Magen-Darm-Infektion kann der Herzmuskel in Mitleidenschaft gezogen sein. Bei einer solchen evtl. auch nur leichten Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist körperliche Belastung Gift fürs Herz. Im schlimmsten Fall droht der plötzliche Herztod, aber auch eine massive Herzschwäche kann die Folge sein.
„Wer eine Grippe oder eine andere Infektion mit Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit hat, gehört ins Bett, denn es könnte der Herzmuskel beteiligt sein“, warnt deshalb Prof. Dr. med. Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin III/Kardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar. „Dies gilt auch für Infekte, bei denen kein oder nur geringes Fieber auftritt, wie das häufig bei älteren Patienten der Fall ist. Wer sich in dieser Phase körperlich belastet, riskiert sein Leben.“ Prof. Böhm rät deshalb, mit Sport und anderen körperlichen Belastungen, im Beruf etwa, auf jeden Fall abzuwarten, bis alle Begleitsymptome wie z.B. Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber abgeklungen sind und man sich wieder wohlfühlt.
Symptome einer Herzmuskelentzündung können sein: Abgeschlagenheit und allgemeine Schwäche, Herzrhythmusstörungen (z.B. Herzstolpern), Luftnot oder Schmerzen in der Brust, wie sie auch bei einem Herzinfarkt auftreten können. Eine ursächliche Behandlung der Herzmuskelentzündung gibt es noch nicht. Die Therapie lindert die Beschwerden durch körperliche Schonung. Daneben werden entzündungshemmende Medikamente gegen einen eventuell begleitenden Herzbeutelerguss und zur Linderung von Brustschmerzen eingesetzt, ACE-Hemmer und Betablocker gegen eine eventuell bestehende Herzschwäche.
(Quelle: Herzstiftung)